Immer wieder komme ich mit dem Thema Massage in meinem Berufsalltag in Berührung. Es gibt Klientinnen und Klienten, welche unter Shiatsu eine Art Massage verstehen oder vielleicht auch so kennengelernt haben und nun von meiner Arbeitsweise überrascht oder überrumpelt wurden.
Es ist mir ein Anliegen zu erklären, dass in der KomplementärTherapie anders gearbeitet wird, als beispielsweise bei einer klassischen Massage. Mir ist wichtig, dass jedes Tätigkeitsfeld seine Berechtigung hat und es mir nicht darum geht, eine klassische Massage nicht wertzuschätzen. Doch es gibt ein paar grosse Unterschiede (meiner Meinung nach) zur KomplementärTherapie, zu der auch die Methode Shiatsu zählt.
In der KomplementärTherapie dürfen die Klienten mitarbeiten, es ist erwünscht, dass du dich einbringst, Lösungen ausprobierst, aus deiner Komfortzone rauskommst und so deinen Horizont erweiterst. Als Shiatsu-Therapeutin massiere ich dich nicht! Ich berühre dich - entlang deinen Energieleitbahnen, vielleicht auch emotional und natürlich körperlich. Doch wir teilen uns das Arbeiten auf - 50/50. Ich leite dich an - du fühlst nach, ich frage - du denkst nach und wir führen uns gemeinsam durch deine Themen oder Beschwerden hindurch, bis du dich wieder selbst regulieren gelernt hast. Dich nicht mehr hinter Symptomen und Problemen versteckst, sondern deine Handlungskompetenz wiedererlangt hast.
Und nun weisst du, wo der Unterschied zwischen Shiatsu und Massage liegt.
Und ja, es kann sein, dass eine Shiatsu-Behandlung schmerzt - körperlich, wie seelisch. Und ja, es ist nicht einfach, bei sich selbst ehrlich und klar hinzuschauen.
Aber ehrlich: Magenschmerzen, innere Unruhe oder eine herausfordernde Lebenssituation hat noch kein Masseur wegmassiert. Egal, wie kompetent diese Person in seinem Gebiet ist.
Hinschauen - nicht wegschauen.